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Heilbronner Stimme vom 19.05.2014
Chor kredenzt kulinarisches Konzert
Nordheim - Lilkrano verwöhnt die Gäste in der Alten Kelter - von Rolf Würz
Es war ein Konzert für Genießer. Das Vocalensemble Likrano bot in der "Alten Kelter" ein Konzert mit musikalischen
und kulinarischen Schmankerln. Bereits vor dem Konzert gab es zur Einstimmung ein feines Spargelcremsüppchen.
"Rote Rosenknospen" von Johannes Brahms war der gelungene Auftakt für einen Abend voll romantischer Musik.
Volksweisen Dirigent Peter Laue hat das Stück, eine Nachdichtung ungarischer Volksweisen, mit seinen Sängerinnen
und Sängern hevorragend einstudiert. Bei seiner Ansprache begrüßte Vorsitzender Holger Langguth viele Freunde anspruchsvoller
Chormusik. Aus der Feder von Robert Schumann erklang freudig das "Sommerlied". Die Lokalität war mit Bedacht ausgewählt.
Das alte Sandsteingemäuer der Alten Kelter verfügt über eine erstaunlich gute Akustik. Das imposante Dachgebälk mit großem
Resonanzraum lässt auch leise Töne noch gut und verständlich wahrnehmen.
Gleich vier Stücke von Felix Mendelssohn Bartholdy haben die Nordheimer in ihr Programm aufgenommen. Es sind alles Stücke
aus der Zeit als Mendelssohn Dirigent im Leipziger Gewandhaus war. "Lob des Frühlings" und "Im Wald" umwirbt mit
romantischen Elementen der Natur die Zuhörer. Für die Vorträge gab es viel Applaus.
Das kulinarische Ensemble an Gaumenfreuden hat das Gasthaus Adler komponiert. Blätterteighörnchen, Lachsroulade, Avocadosalat
und Spargel im Schinkenmantel brachten die Feinschmecker ins Schwärmen. Nach dem Schlemmen stand Robert Schumann auf dem
Programm. Aus op. 55 hat das "Hochlandmädchen" auf den erfolgreichen Komponisten eingestimmt.
Zahnweh "Du bist der Nerven Pein und Last" Schumann hat damit das lästige "Zahnweh" in Liedversen thematisiert.
Das Likrano hat es meisterhaft intoniert. Getragen kam das Stück "Mit zieht es nach dem Dörfchen hin" daher, um danach
freudig an "Die alte gute Zeit" zu erinnern. Herzlicher Applaus forderte gleich zwei Zugaben heraus.
Zum Abschluss gab es ein Nachtischbuffet mit süßen Leckereien.
Auf dem Jahresplan von Likrano stehen weitere Konzerte. Im August ist die "capella sagittaria" zu Gast. Im Oktober steht
ein Chor- und Orchesterkonzert auf dem Plan. Ein Adventskonzert gibt es im November auf dem Cleebronner Michaelsberg. Das
Weihnachtskonzert am 21. Dezember schließt den Jahresreigen.
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Heilbronner Stimme vom 15.05.2012
Kulinarische Reize und feine Töne
Nordheim - Es war in jeder Hinsicht ein Konzert für Genießer, dass das Likrano in der Alten Kelter in Nordheim
veranstaltet hat.Zur Begrüßung der vielen Besucher gab es zum Auftakt keine Rede, sondern ein feines
Spargelcremesüppchen. Das Frühlingskonzert war der Auftakt zu einer ganzen Konzertreihe anlässlich des
zehnjährigen Bestehens des Vocalensembles.
Gefühle - Beim Frühlingskonzert drehte sich alles um das Thema Liebe, Liebesleid und die damit verbundenen
Gefühlen. Chorleiter Peter Laue hatte eine anspruchsvolle Stückauswahl getroffen und sie mit dem Ensemble
einstudiert. "O dolce vita mia", ein Stück aus dem 16. Jahrhundert von Baldassare Donati beschreibt den
Liebesschmerz vortrefflich und wurde von Sängerinnen und Sängern überzeugend interpretiert. Überraschend gut
war die Akustik in dem Sandsteingebäude mit der imposanten Dachkonstruktion, die als Resonanzraum für eine
angenehme Klangfülle und Sprachverständlichkeit sorgte.
Vorsitzender Holger Langguth ist stolz darauf, was der Chor in zehn Jahren geleistet hat. Als herausragend
führte er das Weihnachtsoratorium von Bach an und die Nacht der Chöre. Die vielen schmucken Plakate in der
Kelter standen für je ein Konzert.
Besonders dankte er Chorleiter Peter Laue, einem Meister seines Faches. Er hat das Likrano mit anspruchsvoller
Chormusik über die Grenzen von Nordheim hinaus bekannt gemacht. Neue Sängerninnen und Sänger seien dem Chor
stets willkommen, sagte Langguth. Und fügte schmunzelnd hinzu, dass auch er herzlich aufgenommen wurde, obwohl
er nicht einmal ein "richtiger Schwabe" sei.
Das Schlemmen war Teil des Konzertabends. So fein wie die Töne, wurden auch Gaumenfreuden kredenzt.
Forellenmousse im Teigschälchen oder Avocadocreme-Tartelettes, garniert mit Kaviar.
"Farewell disdainful" und "Do you not know" von Thomas Morley wurden in Englisch vorgetragen. Aber auch deutsche
Weisen standen auf dem Programm. "Jungfrau dein schön Gestalt" und "Feinslieb, du hast mich g´fangen" von
Hans Leo Haßler wurden mit Leichtigkeit vorgetragen. Ohne Zusgabe durfte der Chor die Bühne nicht verlassen.
Noch beim Hinausgehen der Sängerinnen und Sänger erklang das Leitmotiv des Konzertes "O, dolce vita mia".
Konzerte - Bis Jahresende sind noch vier weitere Konzerte eingeplant. Bereits am 29. Juli findet in der
Bartholomäuskirche das Gastkonzert der Capella Sagittaria statt.
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mehr: Heilbronner Stimme vom 21.12.2011
Homogene Stimmen mit Strahlkraft
Nordheim - Unzählige Kerzen erhellten den dämmrigen Kirchenraum. Nachdem das Glockengeläut schwieg, konnten
die Konzertbesucher von Ferne den Praetorius-Choral "Es ist ein Ros’ entsprungen" hören. Allerdings: Es war
kein Chor zu sehen. Damit bot das Likrano Vocalensemble bei seinem Weihnachtskonzert in der evangelischen
Bartholomäuskirche in Nordheim einen überraschenden Auftakt.
Darauf zeigte sich der Chor in einer Dreigruppen-Aufstellung neben und hinter dem Altar. "In dulci jubilo"
erklang; jede Strophe dominiert von einer Chorgruppe, was eine interessante Gestaltung darstellte.
Wie auch schon in den vergangenen Jahren, spielte Dieter Kegelmann meisterlich die Orgel.
Es waren Stücke von Orlando Gibbon, Dietrich Buxtehude, Felix Mendelssohn und Johann Sebastian Bach zu hören.
Dann folgte noch einmal eine andere Aufstellung des Chores, diesmal vor dem Altar. Die Choräle von Johann
Crüger "Nun komm, der Heiden Heiland" und "Nun jauchzet all ihr Frommen" wurden vom Vocalensemble dargeboten,
Ina Hübner und Lucia Hess fügten "Tauet Himmel, den Gerechten" und "O Jesu Christ" an. Eine wunderbare Ergänzung
zweier homogener Stimmen mit Strahlkraft.
Musik von Johann Sebastian Bach gehört zu einem Weihnachtskonzert. Zwei Choräle aus dem Weihnachtsoratorium
vom Vocalensemble, eine Pastorale F-Dur an der Orgel und "O Jesulein süß" und "Ich steh an deiner Krippen
hier" von Ina Hübner gesungen erfüllten diesen Anspruch in hervorragender Weise. Die Weihnachtshymne von
Felix Mendelssohn-Bartholdy "Hark! The herald angels sing" mit der Orgel als mächtiger Begleiterin, beschloss
den Programmteil des Weihnachtskonzerts. Der Chor hatte sich dafür in lockerer Formation im Kirchenraum verteilt.
Das Publikum spendete reichlich Applaus. Der Chor zog zum Abschluss mit "We wish you a merry
Christmas" durch das Westportal des Kirchenschiffes aus, um kurz danach von Osten noch einmal mit eben diesem
Lied einzuziehen.
Die vielen begeisterten Zuhörer freuten sich über die Wiederholung der Mendelssohn-Hymne als Zugabe, mit der
das Konzert dann auch beschlossen wurde. hiw
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Heilbronner Stimme vom 05.11.2011
Gelungenes Orgelkonzert
Rund hundert Zuhörer hatten den Weg in die Nordheimer Bartholomäuskirche gefunden, um Werken von Bach, Händel
und Mozart zu lauschen. Sie wurden Zeugen einer musikalischen Sternstunde, die höchsten Ansprüchen gerecht
wurde. Bachs Kantate "Schau lieber Gott", Händels Orgelkonzert g-moll und Mozarts Missa brevis opus 49 erklangen
in mustergültiger, der historischen Aufführungspraxis verpflichtender Interpretation. Mit dem Collegio
novantanove, einem auf historischem Instrumentarium musizierenden Spezialistenensemble um den renommierten
Organisten Ralf Blasi, der mit unglaublicher Virtuosität beeindruckte, war ein hoch qualifiziertes Orchester
zur Stelle. Auf gleichem Niveau gestaltete Lydia Leitner, Judith Ritter, Gert Bachmaier und Claus Temps ihre
vokalen Solopartien.
Das Likrano-Vocalensemble - längst über die Grenzen der Region hinaus bekannt - erwies sich als ein klangschöner,
perfekt artikulierender und intonierender Kammerchor von Format. Peter Laue konnte es sich leisten, ohne
Partiturvorlage zu dirigieren. Er hatte die Werke und den Aufführungsapparat mit gelassener Souveränität jederzeit
im Griff. Für den rauschenden Applaus gab es letztendlich noch eine Mozart-Zugabe. red.
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Heilbronner Stimme 07.06.2011
Musikalische und kulinarische Leckerbissen
Nordheim - Das Likrano Vocalensemble eröffnete seine Konzertreihe mit einem musikalisch-kuliniarischen Abend in der
vollbesetzten Alter Kelter in Nordheim. Das frühlingshaft orientierte Programm bezog seine Spannung aus dem Gegensatz
zwischen altenglischen Madrigalen und jazzig beeinflusster, zeitgenössischer Musik aus Amerika.
Das ausgewogen besetzte Likrano Vocalensemble glänzte mit transparenter Gestaltung der Madrigale von Morley, Dowland, Farmer
und Benett und sang mit Gefühl, aber auch zupackendendem Elan Bernsteins Songs aus West-Side-Story.
Jochen Seitz am Flügel setzte mit Musik von Joplin und Chick Corea wirkungsvolle Kontrapunkte. Ina Hübner (Sopran) ließ
Songs von Gershwin mit klarer Sopranstimme und feiner musikalischer Gestaltung hören. Zu Beginn, in der Pause und am Ende
des Konzertes wurden die Gerichte eines erlesenen Dreigang-Menüs serviert. Ein durchgängig auf hohem Niveau angesiedelter,
wunderbarer Abend.
Ein interessantes und abwechslungsreiches Programm legt das Nordheimer Likrano für die zweite Hälfte des Jahres vor. Werke
von Bach und Mozart erklingen am 22. Oktober, weihnachtliche Chorwerke am 18. Dezember in der Bartholomäuskirche, jeweils
gestaltet vom Vocalensemble und namhaften Solisten und Intrumentalensembles unter der Leitung von Peter Laue.
Am 6. August gastiert die renommierte capella sagittaria mit Werken von Schütz und Schein. red.
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Heilbronner Stimme 06.11.2010
Strahlender Chorklang und innige Musik - Bachkantaten
Neckarsulm - Hell leuchten die Kerzen an diesem Herbstabend auf den Stufen der evangelischen Stadtkirche in Neckarsulm.
Sie laden zum Konzert des Likrano Vokalensembles ein. Aufgeführt werden drei Kantaten von Johann Sebastian Bach: "Was
Gott tut, das ist wohlgetan", "Allein zu dir, Herr Jesu Christ" und "Warum betrübst du dich, mein Herz".
Seit zwölf Jahren hat sich das in Nordheim beheimatete Likrano Vokalensemble unter der Leitung von Chorleiter und
Kirchenmusiker Peter Laue in der Region und darüber hinaus einen Namen gemacht. Am Herzen liegt dem Ensemble, das in
Neckarsulm mit 23 Sängerinnen und Sängern auftrat, die Pflege geistlicher Chormusik und besonders die Werke von Bach,
Mozart, Monteverdi und Mendelssohn.
Peter Laue dirigiert an diesem Abend mit sparsamen, präzisen Bewegungen, denen Chor und Orchester aufmerksam und nuanciert
folgen. Überhaupt wirkt das Likrano Vokalensemble konzentriert und setzt auch nach längeren Arien und Rezitativen mit der
nötigen Spannung ein. Der Ensembleklang ist wohltuend ausgewogen, auch wenn der Bass manchmal etwas zu leise erscheint.
Der Sopran wiederum wirkt sehr präsent und überzeugt mit fein strahlender Höhe ohne jede Schärfe.
Unterstützt wird das Likrano Vokalensemble vom Collegio Novantanove, das in kleiner Besetzung mit acht Musikern und Peter
Laue selbst am Cembalo auftritt. Sie spielten auf alten Instrumenten und deren Nachbauten. Der weiche Klang des Orchesters,
des Likrano Vokalensembles und der Solisten fügen sich so mit der Bachschen Musik zu einem harmonischen Ganzen zusammen.
Gert Bachmaier (Tenor) und Claus Temps (Bass) bringen ihr Lob Gottes und ihre Bitte um Nächstenliebe und Hilfe eindringlich
vor. Während Bachmaier seine Parts mit hellem, schlankem Tenor und Ausdruckskraft gestaltet, trägt Temps mit beweglichen
Koloraturen zum Hörgenuss bei. Anne von Rudloff gestaltet die Sopranpartien und Judith Ritter (Alt) besticht in ihrer Arie
"Wie furchtsam wanken meine Schritte" aus der Kantate BWV 33 durch klaren, vollen Stimmklang, exzellente Textverständlichkeit
und innigen Ausdruck.
"Wie versunken manche in ihre Aufgabe waren", zeigt sich eine Besucherin des Konzerts fasziniert von den Choristen.
"Und dann diese wunderbare Musik. So ganz anders als alles, was man sonst hört." Der Beifall am Ende des Konzerts, der noch
eine Zugabe herausfordert, steht für einen rundum gelungenen Konzertabend. red
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Heilbronner Stimme 16.11.2009
Likrano bietet exklusives Chorwerk
Von Susanne Walter:
Nordheim - Melodieketten der "Chandos Anthems" tanzen durch das Hauptschiff der Bartholomäuskirche. Das Vocalensemble
Likrano, instrumental unterstützt von Collegio Novantanove, gab dort ein konzertantes Heimspiel mit einem erlesenen
Werk von Georg Friedrich Händel. 1717/18 komponierte er die "Chandos Anthems", dem Duke of Chandos gewidmet. Was sie
auch heute noch so beliebt macht: Händel erzielt darin charmante Wechselwirkungen zwischen Solisten,
Instrumentalapparat und den einzelnen Chorstimmen.
Das Vokalensemble Likrano - übrigens ein Kunstname - nutzt die Komposition Händels, die zu einer kleinen aber feinen
Gruppe von kirchenmusikalisch motivierten Vokalwerken zählt. Hier kann man ungezwungen und doch mit Niveau Barockmusik
fließen lassen. Für den zeittypisch flüssigen Duktus ist Chorleiter Peter Laue nicht nur am Pult, sondern auch am
Cembalo zuständig: Laue hat Kirchenmusik, Chor- und Orchesterleitung studiert und setzte bei Celibidache, Harnoncourt
und Rilling eine Ausbildung obendrauf. Er gilt als versierter und doch entspannter Dirigent, auch am Samstagabend
immer mit einem Lächeln im Gesicht.
Klangstark
Händel verzichtet auf Bratschen, dafür sind die beiden Geigen und der Holzblassolist noch mehr gefragt, sich gegen
das klangstarke Vokalensemble durchzusetzen. Die Solisten Gert Bachmaier, Florence Günther, die für Anne von Rudloff
eingesprungen ist, sowie Organist Ralf Blasi füllen ihre Parts einfühlsam und doch expressiv, ohne dem versierten
Chor dabei die Show zu stehlen. Ein spritziges Chorkonzert, bei dem durchweg ein leichter Wind weht und am Ende mit
herzlichem Lachen Blumensträuße den Besitzer wechseln.
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Heilbronner Stimme 23.12.2008
Bewusst im Hintergrund
Von Elke Khattab:
Nordheim - Lang anhaltender Applaus begleitet die Chormitglieder bei ihrem Verlassen der Bartholomäus-Kirche.
Beeindruckt sind die zahlreichen Zuhörer wieder einmal von der professionellen Darbietung des Nordheimer
Likrano-Vocalensembles unter der Leitung von Peter Laue. „Weihnachtsmusik von Praetorius, Bach, Crüger und
Mendelssohn Bartholdy“ präsentieren die 17 Chormitglieder an diesem vierten Advent. „Weniger ist mehr“, fällt
Günter Eckert spontan als Kommentar ein. „Nur die reinen Stimmen ohne aufwendige musikalische Begleitung, das ist ein
besonderes Erlebnis. Schon alleine wie die Chormitglieder auftreten, ist sehr wirkungsvoll.“ Der 53-Jährige genießt
zum ersten Mal eine Darbietung des überregional bekannten Vocalensembles.
Zurückhaltung Tatsächlich drückt der gesamte Auftritt Zurückhaltung aus. Einzeln treten die ganz in schwarz
gekleideten Chormitglieder ein, um sich vor den Augen des Publikums zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen.
„Bei diesem Weihnachtskonzert steht die Musik im Vordergrund. Wir Chormitglieder halten uns bewusst im Hintergrund“,
lautet die Erklärung der Mitglieder. „Deshalb stehen wir auch hinter dem Altar. Das schafft eine besondere Atmosphäre.
Und die Akustik dort ist sehr gut“, erklärt Hildegard Welsch.
Unter dem Motto „Es ist ein Ros' entsprungen“ von Michael Praetorius stehen auf dem a-capella-Programm weitere
vierstimmige Sätze alter Meister des Barocks. „Lobt Gott ihr Christen alle gleich“, „In dulci jubilo“ und „Ermunt're
dich mein schwacher Geist“ sowie die Choralkantate „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Johann Sebastian Bach
fasziniert die Zuhörer in gleichem Maße wie „Nun jauchzet all ihr Frommen“ des Komponisten Johann Crüger.
„Die älteren Meister lebendig halten“, möchte das Ensemble. Ausgewählt wurden Sätze aus dem Barock, die im Kontrast
zu dem relativ „jungen“ Felix Mendelssohn Bartholdy stehen: „Er gilt in der Romantik als Wiederentdecker der Werke
Bachs“, so Hildegard Welsch. Einen Kontrast bilden auch die a-capella-vorgetragenen Sätze zu denen, die von Dieter
Kegelmann an der Orgel begleitet werden. Dazu gehört „Vom Himmel hoch“ (Mendelssohn Bartholdy) sowie die beiden
Bach-Soli „Nun kommt der Heiden Heiland“ und „Praeludium und Fuge G-Dur für Orgel“.
Zugabe „Die Musik ist sehr entspannend. Schön ist, dass es lauter Lieder sind, die man auch kennt“, so die
anerkennenden Worte der Zuhörerin Irene Winkler. „Ich besuche jedes Konzert von Likrano.“
Nicht ganz den Abschluss bildet die Weihnachtshymne „Hark! The herald angel sing“ von Mendelssohn-Batholdy, denn als
Zugabe verabschiedet sich der Chor mit dem ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammenden Weihnachtslied „We wish you
a merry christmas“.
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Heilbronner Stimme 16.10.2008
Ensemble: Likrano: Kompositorische Jugend und Reife
Von Monika Köhler:
Schwaigern - Der Reiz, Strömungen im 18. Jahrhundert auf dem Gebiet der Kantate gegenüberzustellen, ist für das
Likrano Vocalensemble und seinen Leiter Peter Laue Anlass für das Konzert in der Stadtkirche. Während bei Mozart die
Frische der Jugend zu spüren ist, atmen Bachs spätbarocke Werke den Hauch kompositorischer Reife. Begleitet von
Solisten an Oboen und Streichern des internationalen Collegio novantanove, gestaltet Claus Temps Bachs
Kreuzstab-Kantate BWV 56 mit hellem Bass-Solo, doch voll in der Tiefe und im drängenden Duktus mit anschwellendem
Organ.
Hohes Niveau Das Rezitativ gelingt mit weichen Übergängen, die Koloraturarien wirken hingegen bemüht. Erhebend:
der Choral, mit dem der Nordheimer Chor die Kantate feierlich beschließt. Die Kantate 27 „Wer weiß, wie nahe mir mein
Ende“ weist das übliche Schema auf. Schwermütig zu Beginn und am Ende ätherisch strahlend. Die Gesangssolisten
beeindrucken auf hohem Niveau: Gert Bachmaier mit beweglichem Tenor und klarer Artikulation, Temps mit flottem
Tempowechsel; Judith Ritters Altstimme berührt zum Oboensolo mit mühelosen Läufen, Koloraturen und Intervallsprüngen;
Anne von Rudloff mit eindringlichem lyrischen Sopran.
Anrührendes Duett Überirdisch funkelnd trägt Mozarts mit zehn Jahren geschriebenes Kyrie eleison F-Dur Züge des neuen
klassischen Zeitalters. Der Moll-Lastigkeit seiner drei Jahre später komponierten Missa brevis d-Moll trägt das
Likrano-Ensemble mit friedvoll verhaltenem Vortrag Rechnung. Reizvoll hier: das solistisch durchwirkte Gloria, der
kunstvolle Dialog im Credo, ein hymnisch anschwellendes Sanctus. Dazu ein anrührendes Sopran-Alt-Duett im Benedictus
und ein vom Chor mit hoffnungsfroher Zuversicht gegebenes Agnus Dei.
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Weihnachtsmusik von Michael Praetorius am 4. Adventssonntag
in der Bartholomäuskirche in Nordheim
Heiligabend und die Weihnachtstage standen unmittelbar bevor, als das LIKRANO Vocalsensemble zur Weihnachtsmusik
in die Bartholomäuskirche in Nordheim einlud.
Die festlich geschmückte Kirche war in vielfaches Kerzenlicht
getaucht und deshalb der passende Rahmen für diese feierlichen Choräle und Orgelstücke von Michael Praetorius.
Dieter Kegelmann an der Orgel spielte kraftvoll und nach sorgfältiger Registrierung während Tobias Habicht die
passenden Bibelworte aus dem Lukas-Evangelium las. Die von Peter Laue ausgewählten Choräle waren nicht die
bekanntesten Weihnachtslieder, aber sie gehören zu den schönsten und innigsten. "Es ist ein Ros' entsprungen"
war der Schlusschoral und der Chor wiederholte ihn als Zugabe in der nur von Kerzen beleuchteten Kirche. Während
der gesamten Chordarbietungen standen die Sängerinnen und Sänger hinter dem Altar im Chorraum, wodurch sich der
Gesang in einer besonderen Weise entfaltete. Die Zuhörer spendeten Beifall und Lob in reichem Maße.
Das LIKRANO Vocalensemble bedankt sich bei den vielen Zuhörern und freut sich darauf, sie auch im Jahr 2008
bei seinen Veranstaltungen begrüßen zu können.
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Heilbronner Stimme 24.10.2007
Vokalmusik von Vivaldi
Von Leonore Welzin:
Schwaigern - Man glaubt Vivaldi (1678-1741) zu kennen. Seine über 200 Violinkonzerte, allen voran die „Vier
Jahreszeiten“, sind omnipräsent, während die über 50 größeren Kirchenkompositionen weniger beachtet werden.
Eine Kostprobe dieser Preziosen gibt der Chor- und Orchesterleiter Peter Laue mit dem Likrano Vocalensemble und dem
Orchester Collegio Novantanove in der sehr gut besuchten Stadtkirche.
Vor dem vierstimmigen Klanggefüge des Chores im „Gloria in excelsis Deo“ in D-Dur leuchten die Stimmen der
Sopranistinnen Ina Rabel und Anne von Rudloff sowie der Altistin Judith Ritter wunderbar auf. Kein barockes Prunken
in der hervorragenden Akustik der Kirche, sondern ein raffiniert durchkomponierter, zwölfteiliger Lobgesang, der
farbenfroh und lebendig vielfältige Stimmungen in unterschiedlichsten Tempi Raum gibt.
Auch im „Credo in unum Deum“ in e-Moll, dem Ausklang des Konzerts, blitzt etwas von Vivaldis klangmalender
Experimentierfreude auf, etwa im Zupfen tiefster Tonlagen des Bass oder eines Geigen-Pizzicato über wolkig-weichen
Gesangspassagen.
Der Chormusik vorangestellt ist jeweils ein dreisätziges Orchesterstück. Dramaturgisch geschickt gönnen sie den
Sängern eine Pause und sind zugleich willkommene Abwechslung für das Publikum. Erfrischend der helle Auftakt mit dem
Concerto d-Moll F. VII, 1 für Oboe (Olaf Gramlich). Besinnlich das Concerto e-Moll F. VIII, 6 für Fagott (Hitomi
Wilkening), bei dem der elegisch langsame Mittelsatz in h-Moll eine jenseitige Nachtstimmung aufkommen lässt. Viel
Applaus und eine Zugabe für einen Abend voller Überraschungen.
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Heilbronner Stimme 16.05.2007
"Tobe, Welt, und springe, ich steh hier und singe."
Von Ulrike Maushake:
Brackenheim - Die Johanniskirche in Brackenheim bietet Konzerten einen äußeren Rahmen, der alles veredelt: die
Instrumente, die Musiker und die Zuhörer auch. Edel auch die Ausstrahlung des Nordheimer Vokalensembles Likrano,
das zu einem Konzert mit Werken von Dietrich Buxtehude eingeladen hatten, fast pünktlich zu seinem Todestag. Er
starb, 70-jährig, am 9. Mai vor 300 Jahren in Lübeck, wo er einen Großteil seines Lebens verbracht hatte.
Fasziniert Der Marienorganist wurde mit seinen Abendmusiken so berühmt, dass J. S. Bach aus dem 400 Kilometer
entfernten Arnstadt kam, um ihn zu hören. Manche behaupten, zu Fuß. Und so fasziniert sei er vom Orgelspiel
Buxtehudes gewesen, dass er vergaß, rechtzeitig nach Hause zurückzukehren und für sein Ausbleiben getadelt wurde.
Buxtehude, Komponist kühner, konzertanter Orgelwerke, hat auch zahlreiche Kantaten hinterlassen und diesem
Kantatenwerk widmete sich, hingebungsvoll und sensibel, der ambitionierte Chor der 20 Sängerinnen und Sängern,
unter der Leitung von Peter Laue. Unterstützt wurden sie von einem fünfköpfigen Orchester und drei Gesangssolisten.
Arien, Rezitative, Chorsätze, orchestrale Vor- und Zwischenspiele wechselten in loser Folge, mal einfühlsam schlicht,
mal beeindruckend virtuos, voll pietistischer Innerlichkeit, friedvoll und gehalten. Eine kleine Lehrstunde in Sachen
Buxtehude und Kunst der Kantate. Das Publikum genoss den Schmelz des vielsätzigen „Jesu meine Freude“, wobei
besonders Bass Claus Temps beeindruckte, der mit seiner ausdrucksstarken Vortragsweise dem „alten Drachen“ trotzte und
selbstbewusst die „Welt zum Toben und Springen einlud: „Ich steh hier und singe in gar sicher Ruh“. Er war der Einzige,
bei dem man den gesungenen Text verstehen konnte.
Bewegte Passagen Denn der Chorraum, so bezaubernd er ist, hält die Töne gefangen und Wörter transportierten die Sänger,
die hinter den Musikern standen, nur bei sehr bewegten Passagen, wie bei „Alles was ihr tut, tut mit Worten oder mit
Werken“. Das ist bedauerlich, zumal Buxtehude nicht unbedingt reine Bibelstellen, sondern Dichtungen für seine
Kantaten verwendete. Ein, trotz bewegter Tempi, ruhiges, andächtiges Konzert.
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Heilbronner Stimme 13.12.2006
Wunderbare Stimmen
Adventskonzert des Likrano Vocalensembles
Von anonymus:
Nordheim: Aus der Flut der Advents- und Weihnachtskonzerte ragt das vom 2. Advent in Nordheim heraus - nicht nur,
weil die Bartholomäuskirche hoch über dem Marktplatz thront. Nein, das Vocalensemble Likrano und der Organist Dieter
Kegelmann boten außergewöhnliche Qualität. Das Programm war symmetrisch aufgebaut: Im Zentrum stand J.S. Bachs
Fantasie G-Dur BWV 572, ein kniffliges Stück, zu dem sich Kegelmann eine komplizierte Registrierung ausgedacht hatte.
Umrahmt wurde es von Chorälen aus dem Bach’schen Weihnachtsoratorium mit Orgel.
Hier konnte der Chor, der letztes Jahr Teile des Weihnachtsoratoriums in Schwaigern aufführte, aus dem Repertoire
schöpfen. Die Eckpunkte des mittleren Bachblocks bildeten drei Choralbearbeitungen für Orgel zu „Nun komm, der Heiden
Heiland“, BWV 659, 599 und 661, Stücke von ganz unterschiedlichem Charakter über dasselbe Thema.
Den Höhepunkt der Advents- und Weihnachtsmusik bildeten am Anfang drei Sätze von dem wenig bekannten Johann Crüger
(1598-1662) und zum Abschluss drei wohl bekannte Sätze von Michael Praetorius (1571-1621). Während dieser a cappella
gesungenen Adventslieder standen die 16 Sänger im Halbkreis im Chor, das Kirchenschiff blieb in adventlichem
Dämmerlicht, nur von Kerzen beleuchtet. Zu dieser Aufstellung ist Chorleiter Peter Laue nur zu gratulieren, denn so
verschmolzen die Stimmen zu einem wunderbaren Klang.
Die klaren Sopranstimmen schwebten wie der Geist über den Wassern der Unterstimmen. Trotzdem kamen die Bässe warm
heraus. Die schwingenden Tempi versetzten die vielen Zuhörer in festliche und erwartungsfrohe Adventsstimmung, die
in dankbaren Applaus mündete.
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Heilbronner Stimme 03.08.2006
Sommerserenade in der Alten Kelter
Von Ulrike Maushake:
... Clara und Robert Schumann und Johannes Brahms standen im Mittelpunkt eines feinen Konzerts in Alten Kelter
in Nordheim. Das Vocalensemble Likrano unter der Leitung von Peter Laue, die Sopranistin Gudrun Ingimars und die
Pianistin Miki Futamura beschäftigten sich mit einem Teilaspekt des Schaffens der drei Musiker, die, als Kinder ihrer
Zeit, deutschen Volksliedern nachgespürt hatten. Sammelnd, rekonstruierend, nachempfindend.
Einfache, bescheidene, zauberhafte Melodien, mal behutsam vom Chor a cappella vorgetragen, mal vom vibrierenden, zart
schmelzenden Sopran der strahlenden Solistin, mal gemeinsam oder im Wechselgesang, durchsichtig und fein nuanciert am
Flügel begleitet. Chor und Sängerin lieben nicht nur jeden Ton, sondern auch jedes Wort. Bezaubernd altmodische
Wörter. "Süß Getöne" oder "Dornensträuchelein" und Wendungen wie: "Der Tag will uns erschleichen".
Man hätte diesen Abend viel mehr genießen können, wenn der Chor die Fotosession auf einen Probetermin anberaumt und den
Fotografen nicht ins Konzert bestellt hätte. Dennoch ließ sich das Publikum zart umweben, vom blutjungen Markgrafenweib",
das es mit der Treue nicht allzu genau nimmt. Vom "bucklichten Fiedler", dem, als Lohn für sein Spiel, der Buckel
weggezaubert wird. Von den vielen Liebeskranken, die, von "Schmerzen durchtost", ein unerbittliches "geschieden muss
sein" formulieren. Von der Anmut des Vortrags der hinreißenden Gudrun Ingimars und der Interpretationskunst des
Chores, zurückhaltend und natürlich und so fein.
Und vom Sujet, dem Volkslied. Wäre es nicht fantatisch, wenn, als Folge der Entkrampfung in der Beziehung zum eigenen
Land, ausgelöst durch die Fußball-WM, ein neues Interesse an Volksliedern um sich greifen würde? Zu bedauerlich, dass
dieser reiche Schatz in Archiven dahindämmert.
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Heilbronner Stimme 24.10.2006
Meisterhafte Mozart-Klänge bei goldenem Herbstlicht
Nordheimer Vocalensemble in der Schwaigerner Stadtkirche
Von Ulrike Maushake:
Schwaigern: Wenn das Mozart-Jahr doch 3650 Tage hätte! Der Konzerte, die ihn zu seinem 250. Geburtstag landauf, landab auf
so vielfältige Weise huldigen, wird man nicht müde. In der wunderbaren Akustik der Schwaigerner Stadtkirche erhoben
am Sonntagnachmittag die Sänger des Nordheimer Chors Likrano ihre Stimmen. Im Mittelpunkt ihres Programms stand
die Missa KV 317, die Krönungsmesse, berühmtes Beispiel für das kirchenmusikalische Werk des Komponisten. Sicher
waren die zahlreichen Zuhörer in der Stadtkirche vor dem Barbara-Altar froh, dass Peter Laue, der Leiter des Chores,
keine Missa Brevis ausgesucht hatte. Eine gute halbe Stunde bewegte sich Likrano warm und innig durch die katholische
Liturgie und die sechsteilige Komposition mit Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und dem Agnus Dei. Und der
instrumentalen Sonata al’ Epistola zwischen dem Gloria und dem Credo. Professionell unterstützt von vier Solisten
und dem Instrumentalensemble Collegio Novantanove, einem Orchester, das aus Freunden des Chorleiters besteht.
Mozart war 23 Jahre alt, als er die wohl populärste seiner Messen komponierte, nachdem er, nach seiner Entlassung aus der
Salzburger Hofkapelle, erfolglos durch Europas Städte gereist war, auf der Suche nach einer neuen Anstellung.
Zurückgekehrt nach Salzburg, trat er dort den Dienst als Hofkantor an. Das angespannte Verhältnis zwischen ihm und
seinem Arbeitgeber, dem Erzbischof, lässt die Komposition nicht ahnen.
„Credo in unum Deum“: Die späte Nachmittagssonne tauchte die Kirche in goldenes Licht. Es schien, als würden Chor,
Solisten und Instrumentalisten einen großen Pinsel in diese goldene Farbe tauchen, um damit auch ihre Stimmen und
die ihrer Instrumente zu färben. Besondere Leuchtkraft entwickelte dabei vor allem der wunderbar warme und volle
Sopran der Solistin Anne von Rudloff. „Miserere nobis“ - von besonderem Schmelz, der lateinische Wortlaut der
Liturgie, sorgfältig geformt von den etwa 30 Sängerinnen und Sängern, die mit dem ersten Einsatz voll da waren
und die schwierige Polyphonie der Sätze fein und homogen ausformulierten. Die feine Linie, die die Oboe zeichnete,
die Akzente der Pauke behutsam und doch präsent und eine junge Bassistin, die strahlend mit ihrem Instrument tanzte.
Mit Freundlichkeit und sensibler Akkuratesse begleitete Peter Laue seine Sänger und Musiker durch das Konzert, das
auch die Sinfonie C-Dur KV 73 und ein „Te Deum laudamus“ bereithielt. Ein harmonisches Zusammenwirken aus Klängen,
Bildern und dem intensiven Herbstlicht, das sich in der Kirche fing.
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Heilbronner Stimme 29.11.2005
Tilman Lichdis Evangelist als Glanzpunkt
Von Martin Betulius:
Die Klangkörper Likrano Vocalensemble und Collegio novantanove vereinen Kräfte der Region. Ihr freischaffender Leiter
Peter Laue - Schüler von Rilling, Harnoncourt und Celibidache - bot jetzt Bachs Weihnachtsoratorium (Teile I - III)
in der Johanneskirche Schwaigern. Erklärte Absicht war neben traditioneller Oratorienpraxis und historisierenden
Spezialensembles "einen dritten Weg zu finden, der einerseits historische Erkenntnisse berücksichtigt, andererseits
moderne Intrumente verwendet, vor allem aber der Klangbalance wegen kleine Besetzungen bevorzugt".
Man darf sagen, Laue habe, was ihm vorschwebt, in etwa erreicht. Das ist viel. Glanzpunkt war Tilman Lichdi, ein
Evangelist, wie man ihn selten erlebt. Barocke Diktion, strahlende Höhe, mitreißende Dynamik, Textverständlichkeit
und sympathische Ausstrahlung vereinten sich ideal.
Daran gemessen überzeugt auch die Spontanität von Claus Temps (Bass). Intonationssicherer als im Engel-Rezitativ klang
der Sopran Maraile Lichdis im Duett mit dem Bass, das beide mitreißend meisterhaft, auch dank dem anspornenden,
eindringlichen Dirigat Laues, das Kleingliedrigkeit mit großer Linie vereinte. Etwas kühler, aber stilvoll wirkte Judith
Ritter (Alt).
Gemessen am Volumen der Solisten sang der Chor extrem dezent doch sehr gepflegt. Chor und Orchester reagierten gut auf
Laues viele Ausdrucksnuancen, auch in den Chorälen, die Laue breit und mit ausgehaltenen Fermaten nahm. Im Orchester
waren die Streicher nur einfach besetzt. So erinnerte der Klang zu sehr an jene "Bläserharmonien" früherer Adelskreise.
Wenn man den Chor dynamisch stärker fordert und für mehr Streicherklang sorgt, wird sich das spürbare Charisma einer
solch spannungsvollen Wiedergabe und die angestrebte Klangbalance (Soli - Chor - Orchester) voll auswirken.
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Heilbronner Stimme 17.06.2005
Vocalensemble wurde seinem Ruf gerecht
Von Michael Hartwich:
Hätte das LIKRANO Vocalensemble Nordheim bei seinem frühsommerlichen Chorkonzert das landläufige Feld-, Wald-
und Wiesenprogramm präsentiert, es hätte den Mitwirkenden einen Bruchteil der vorbereitenden Proben und einen
noch größeren Publikumszuspruch beschert. Man hatte sich jedoch - dem eigenen Anspruch gerecht werdend, "bedeutende
Werke bedeutender Komponisten der Öffentlichkeit vorzustellen" - für ein höchst anspruchsvolles Programm
ausschließlich mit Werken von Mendelssohn entschieden. Und siehe da, es fand doch eine stattliche Anzahl
von Zuhörern den Weg in die Nordheimer Bartholomäuskirche.
Das LIKRANO, ein in allen Stimmgruppen ausgeglichen besetzter Kammerchor, wurde seiner Reputation gerecht.
Expressive Klangschönheit, Intonationssicherheit und beeindruckende Sprachbehandlung hinterließen bei den in
Originalsprache gesungenen English Psalm Tunes und den Motetten op. 69 nachhaltigen Eindruck. Im Zusammenwirken
mit Adelheid Peper (Alt) und Dieter Kegelmann (Orgel) erklang eine ausdrucksvolle Darstellung der Gesänge op. 95.
Peter Laue, der mit der Einstudierung der komplexen Partituren exquisite Vorarbeit geleistet hatte, war - auswendig
dirigierend - ein inspirierender musikalischer Leiter. Dieter Kegelmann steuerte zwei Orgelwerke Mendelssohns mit
überlegener Spielkultur bei.
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Heilbronner Stimme 21.12.2004
Archaisch feierliche Weihnachtsmusik mit dem Likrano Vocalensemble
Von Martina Kitzing-Bretz:
Seinem Anspruch an Professionalität, zu dem eine saubere Intonation gehört, wurde der Chor beim Vortrag der
weihnachtlichen Choräle gerecht. Mit a cappella gesungenen Choralsätzen stimmte das Vokalensemble Likrano unter der
Leitung von Peter Laue in der Bartholomäuskirche Nordheim im Zeichen der Bsinnlichkeit auf das Weihnachtsfest ein.
Johann Sebastian Bach war das Weihnachtskonzert gewidmet, das neben den Choralsätzen für Chor auch Choräle für
Solostimme und Orgel enthielt. Mit dem Choralvorspiel „Nun komm, der Heiden Heiland“ setzte das Konzert ein, in dem
vokal und instrumental bearbeitete Kirchenlieder einander abwechselten. Das Vorspiel und die übrigen Orgelstücke
waren allesamt dem „Orgel-Büchlein“ von Bach entnommen, was dem auf Einheitlichkeit angelegten Charakter des
Programms Vorschub leistete. Das auch beim freien Spiel des „Präludium und Fuge A-Dur“ nie an Klerheit verlorene
Orgelspiel von Dieter Kegelmann korrespondierte mit dem Chorgesang. Dies Solistin Lena Haug aus Nordheim sprang für
die erkrankte Sopranistin Ina Rabel ein und reihte sich mit ihrem Vortrag der Lieder „Ich steh’ an deiner Krippen
hier“ und „O Jesulein süß“ durch die dem Gesang Nachdruck verleihende Gestik in das Gesamtbild des Chors ein.
Chorgesang und Orgelspiel wurden, zueinander in Beziehung gesetzt, indem Stücke wie „Vom Himmel hoch da komm’ ich
her“ sowohl in enier vokalen als auch instrumentalen Darbietung zu hören wären.
Eine präzise Artikulation der Texte, die somit verständlich waren, und die Auswahl von miniaturartig kurzen Chorälen
sorgten für Kurzweil des einheitlichen Programms. Die betont langen, zur Besinnung rufenden Pausen zwischen den
einzelnen Stücken trugen zu dem archaisch-feierlichen Gepräge des Weihnachtskonzerts bei.
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Heilbronner Stimme 11.11.2004
Barock zum Klingen bringen
Bach-Kantaten in der Regiswindiskirche in Lauffen
Von Leonore Weizin:
Seit sieben Jahren leitet Peter Laue aus Bruchsal das Likrano Vokalensemble mit dem Ziel, „Geistliche Musik mit
professionellem Anspruch in die Öffentlichkeit zu bringen.“ Drei Bach Kantaten standen auf dem Programm, das Laue
mit dem Collegio novantanove, dem Likrano Vokalensemble und Solisten, in der Regiswaldiskirche in Lauffen
präsentierte. Dass er seinem Ziel nahe gekommen ist, zeigte zum einen die volle Kirche, Mittelschiff und Empore waren
bis auf den letzten Platz besetzt, sowie der anhaltenden Beifall.
„Was Gott tut, das ist wohl getan“, „Jesu, der du meine Seele“ und „Warum betrübst du dich mein Herz“ gehören zu den
200 überlieferten Bach-Kantaten, in denen Bach die Routine des Thomaskan XXX s – jeden Sonntag wurde eine neue
Kantate erwartet – in musikalischer Formenvielfalt ausgedrückt. Tatsächlich soll Johann Sebastian Bach rnud 300
Kantaten geschaffen haben. Über die damalige Aufführungspraxis und die Bestzungsgröße gibt es keine genauen Angaben.
Wenn man davon ausgeht, dass die Kompositionen erst kurz vor der Aufführung abgeschrieben vorlagen, kann angenommen
werden, dass, wenn überhaupt, nur in großer Eile geprobt wurde. Viel Improvisationsgeschick wurde folglich von Seiten
der ausführenden Musiker verlangt. Die Chorsängerinnen und –sänger, wie die Instrumentalisten und Vokalsolisten
brillierten durch Präzision.
Eine Zusammenführung des protestantischen Chorals mit Arien und Duetten, die klingen, als seien sie der italienischen
Oper entlehnt. Belcanto mit Opernerfahrung: Gudrun Ingmars, Sopran, Judith Ritter, Alt, und Aaron Judisch, Bariton,
mit Preisen ausgezeichnete Profis sowie der Tenor Constantin Rupp, der Kurzfristig für den erkrankten Winfried Mikus
eingesprungen war, überzeugten durch helle, klare Stimmen wie durch deutliche Aussprache. Die Musiker kommen aus
Freiburg, Heidelberg, Heilbronn und dem Unterland. Warum hat der Initiator Laue ausgerechnet die Regiswindiskirche
als Aufführungsort gewählt? „Die Kirche zeichnet sich durch besonders geringen Hall aus“; erläutert der Dirigent.
Dem perlenden Barock Klang kommt das zugute.
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Heilbronner Stimme 20.12.2003
Likrano Vocalensemble
Besinnliche Einstimmung
Von Monika Köhler:
Stimmunsvoll flackern die Kerzen im Halbdunkel der evangelischen Bartholomäuskirche in Nordheim. Eingerahmt von
jeweils drei weihnachtlichen Choralsätzen von J.S. Bach bieten das Likrano Vocalensemble, Ralf Blasi (Orgel) und
Instrumentalsolisten an Violinen (Dieter Müller, Viktor Barg) und Violone unter der Leitung von Peter Laue ein
festliches Konzert zur Advents- und Weihnachtszeit.
„Wie soll ich dich empfangen“: Die Stimmen erheben sich behutsam.
Ruhe kehrt ein und verbannt die Hektik des Alltags. Auch Pachelbels „Nun komm, der Heiden Heiland“ mahnt mit seinem
strengen Fugato auf der Orgel feierlich zu innerer Einkehr, unterstützt von dem von Barbara Post mit bedächtigem
Bogenstrich ausgeführten tiefen ostinato am Violone. Hellen Pfeifen setzt Blasi in Dietrich Buxtehudes Präludien und
Fugen D-Dur und C-Dur in zügig-freudigem Tempo eine warme Bassregistrierung gegenüber. Feine Flöten und brummende
tiefe Stimmen formieren sich in dem sprechenden Vortrag zu reicher Klangfülle mit rhythmischen Akzenten. Wolfgang
Briegels „Stimmet Hosianna an“ und „Freuet Euch Ihr Menschenkinder“ kommen mit Soli aus den eigenen Reihen in zarter,
gesanglicher Zurückhaltung. Auch Buxtehudes „In dulci Jubilo“ mit Chor und Instrumenten wirkt verhalten, bietet dafür
aber mit ausgefallenem Chorsatz reizvolle Melismen. Noch einmal, in Pachelbels „Herr Christ, der einig Gotts Sohn“,
sind zarte Melodiebögen von der Orgel und der zeitweise Einsatz des Violone in feiner Zwiesprache zu hören.
Nach anbetungsvoll dargebrachten Bachschen Choralsätzen mischt sich Laue für „Es ist ein Ros’ entsprungen“ unter
seine Sänger. Von fern sind Kirchenglocken zu hören.
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Heilbronner Stimme 04.11.2003
Psalmvertonungen von Heinrich Schütz in Lauffen
30 Stimmen, ein Chor
Von Monika Köhler:
Mit eindeutiger Gestik und Mimik führt Peter Laue das Likrano Vocalensemble Nordheim, das Invocanto Vokalensemble
Sinsheim-Weiler und die Capella Sagittaria, die sich beim Konzert in der Regiswindiskirche Lauffen mit rund 30
Stimmen zu einem einzigen Chor formieren.
Ein homogener Klangkörper, der Heinrich Schütz’ Vertonungen der Psalmen Davids ebenso zu vollem Klangvolumen anhebt
wie er zu zartesten Flüstergesängen fähig ist. Gesanglich und optisch bieten die Vokalisten dabei ein bewegtes
Konzert, bei dem häufige Platzwechsel mit unterschiedlicher Zusammensetzung in zwei und drei Teilchöre für besondere
klangliche Erlebnisse und Echoeffekte sorgen. Mit federnder Leichtigkeit wirbeln die Stimmen wie bei einem
kollektiven Aufatmen beim Psalm „Aus der Tiefe“ empor, begeistern mit reizvollen Wechselgesängen. Anbetungsvoll
rezitativ kommt in einwandfreier Artikulation „Der Herr Sprach zu meinem Herren daher“, während an anderen Stellen
anmutige Soll entzücken. „An den Wassern zu Babel“ lässt sowohl dumpfe Tiefe als auch glitzernde Oberfläche hören,
wenn leise Windstrudel mit den Wellen spielen. Beschwichtigende Tonsprache und energische Ausbrüche erzählen in „Ach
Herr, straf mich nicht in deinem Zorn“ von menschlicher Auseinandersetzung mit Gott bis hin zu der Anrufung „Herr,
unser Herrscher“.
Einfühlsam unterstützen Instrumentalsolisten die Chöre, die die Psalmen im Sinne Schütz’ interpretieren. Ralf Blasi
bietet mit Werken von Trabati und Frescobaldi und seinem besinnlichen Spiel an der
Truhenorgel eine stilvolle Ergänzung.
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Heilbronner Stimme im Sept. 2003
Mehr als Sehnsucht nach Frieden und Arkadien
Mehr als 300 Menschen erlebten die ganze Welt des Chorgesangs bei der ersten "Nacht der Chöre" in Nordheim
Von Monika Köhler:
Kaum ist der Blumensommer vorbei, warten die Nordheimer in ihrer neuentdeckten Liebe zur Kultur mit einer weiteren
Überraschung auf: Fünf Chöre aus Württemberg und Baden entführten über fünf Stunden lang mit einem Füllhorn voll
unterschiedlicher Chormusik an vier verschiedenen Orten in die erste "Nacht der Chöre".
Mit Feingefühl und duftigen, bis in höchste Höhen schwebenden Stimmen verwöhnt das Heilbronner Ensemble Bel Canto im Alten
Bauhof mit Musical-Melodien, Partsongs aus Alt-England und Jazz der 20er Jahre. Bei Einsatz und Schluss etwas zurückhaltend,
begeistert die Gruppe um Ruth Rothfuß mit abwechslungsreichem Chorsatz und einem hervorragenden Sopran-Solo.
Zu den Höhepunkten zu dieser so angenehmen wie anregenden Nacht gehören zweifelsfrei auch die Darbietungen des Nordheimer
Vocalensembles Likrano und der Capella Sagittaria aus Zeutern, beide unter der Leitung von Peter Laue: Anrührend erklingen
die ausgewogenen Stimmlagen und widmen sich mit Disziplin und tiefer Hingabe zur zeitgleichen Weinprobe in der Alten
Kelter der Sehnsucht Robert Edlers nach Frieden und Arkadien: mit nostalgischen Gesängen und Schlagern im Stil der 50er
und 60er Jahre, die der Heilbronner Komponist unter seinem Pseudonym Max Orrel veröffentlichte.
Mit Bibelstellen, in barocken Motetten unterschiedlich vertont von Vulpius und Franck, wird rezitativ anbetend und mit
pulsenden Läufen stimmungsvoll Musik zur Nacht in der Bartholomäuskirche geboten. Akzentuiertes Singen, reine Artikulation
und exakte Tempi- und Dynamikwechsel machen die Vorträge der beiden Chöre zum echten Hörgenuss.
Durch Krankheit dezimiert beeindrucken die jungen Stimmen der Bruchsaler Schlossspatzen unter Leitung von Patrick Wippel
auf der Parkbühne dennoch mit geschulten hellen Kehlen und großer Freude am Gesang, mit volkstümlichen und geistlichen
Chorsätzen.
Die kurzfristig für den Kammerchor des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums Heidelberg eingesprungenen 4emotions aus Nordheim
entführen in ihrem humorvollen Vortrag in die Welt von Simon and Garfunkel, Webber und den Beatles. Fazit: Eine gute Idee,
die das derzeitige Spektrum des Laienchor-Gesangs auf anspruchsvollem Niveau demonstriert und vom Publikum positiv
aufgenommen wird: 80 Prozent der über 300 verkauften Karten wurden für alle fünf Konzerte gekauft.
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Heilbronner Stimme vom 15.02.2002
Ein Genuss für Vokalmusik-Fans
Nordheimer Konzert des Likrano Vocalensembles war ausverkauft - Vielseitiges Repertoire
Selbst die größten Optimisten hatten beim Chorkonzert des Likrano Vocalensembles in Nordheim kaum mit solch großer
Publikumsresonanz gerechnet. Die Aula der Kurt-von-Marval Grund- und Hauptschule war rappelvoll, zusätzliche Stühle
mussten bereitgestellt werden.
„Wo die Liebe hinfällt" lautete der Titel des von Dirigent Peter Laue abwechslungsreich zusammengestellten Programms.
Mit Liebesliedern von Friderici, Franck, Mendelssohn, Brahms, Dowland und Bernstein zeigte der Chor sein großes Gestaltungsvermögen. Das umfangreiche Repertoire von 19 Chorsätzen unterschiedlicher
Stilistik, das von Peter Laue auswendig dirigiert wurde, ließ das Zuhören zum Genuss werden.
Der Chor folgte seinem
Dirigenten genau und nahm auch unerwartete Impulse sofort auf. Nahezu perfekte Intonation, gepflegte Sprachbehandlung
und großes klangliches Differenzierungsvermögen machen Likrano-Konzerte inzwischen zu Geheimtipps für Liebhaber
anspruchsvoller Vokalmusik.
Die Mitglieder des Vokalensembles sind allesamt engagierte Laien, die einen erheblichen
Teil ihrer Freizeit mit Singen verbringen wollen. Stimmtechnik, Gehörbildung, Sprecherziehung und andere musikalische
Fertigkeiten gehören zum integralen Bestandteil der Probenarbeit.
Mit seinem Dirigenten Peter Laue, der seine Ausbildung
bei international berühmten Dirigenten wie Rilling, Celibidache, Harnoncourt und Swarowsky absolvierte, hat das
Likrano Vocalensemble einen kompetenten und sensibel arbeitenden Chorleiter, der jeden seiner Sänger genau kennt
und dessen Stärken einzuschätzen weiß. Das nächste Konzert des Likrano Vokalensembles ist für Oktober geplant.
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